16. Januar 2019 - 23. März 2019
Die KleppArt – Räume für Textiles und Kultur der Universität Paderborn stellt vom 16.1. bis zum 23.3.2019 Arbeiten des aus Basel stammenden Künstlers Fabian Matz aus. Er studierte von 2013 bis 2016 Kunst & Vermittlung an der Hochschule Luzern. 2016 erhielt er für seine Arbeiten den Förderpreis der Jungen Kunst Olten.
In seinen plastischen, installativen, foto- und druckgrafischen Arbeiten sind Polyamid – Feinstrumpfhosen primäres Material des Künstlers. Er verbindet die weichen, weiblich konnotierten Strumpfhosen mit dem zuerst flüssigen Epoxidharz, die zu zerbrechlich anmutenden, überraschend kompakten Skulpturen aushärten. Fabian Matz experimentiert mit Materialien, Techniken und Ausdrucksformen.
Mit der Feinstrumpfhose als weit verbreitetes Modeaccessoire wird die Abstrahierung, das Bizarre und Groteske ersucht. Fabian Matz entnimmt den Strümpfen die Funktion als Kleidungsstück, die wie kein anderes Accessoire dem Körper so nah sind und sich wie eine Haut den Muskeln und dem Skelett anpassen. Er erschafft leichte und schwere, fragile sowie starre ambigue Körper. Diese entstehen oft als Gruppen und in einem seriellen Arbeitsprozess. Des Weiteren betrachtet er die Werke nicht als in sich abgeschlossen und definiert: Sie verhalten sich je nach Ausstellungs- und Raumsituation unterschiedlich und passen sich der Umgebung an, wie eine Feinstrumpfhose dem Körper.
In der Ausstellung sind die Werke verschiedener Techniken und Medien in drei Räume unterteilt, die sich zu je einem Thema zusammengefunden haben: bilateria, nude und black. Die Arbeiten des Raumes bilateria setzen sich mit dem symmetrischen Aufbau von Strumpfhosen und dem (menschlichen) Körper auseinander. Die Themenkomplexe nude und black hinterfragen neben der Farbigkeit und Materialität der Strümpfe vor allem den in der Mode häufig verwendeten Begriff der "Hautfarbe" im gesellschaftskritischen Zusammenhang.
Zusätzlich zu den in der KleppArt ausgestellten Arbeiten, die vorwiegend im Atelier von Fabian Matz erschaffen wurden, realisierte er am Stadtrand von Paderborn ein Außenprojekt: Eine ebenfalls in der Ausstellung gezeigte fotografische Arbeit eines symmetrisch konstruierten Körpers vergrößert der Künstler auf die Fläche einer Werbetafel. Für zehn Tage tritt die künstlerische Ausdrucksform an die Stelle eines kommerziellen Werbeplakates.